Gewinnfreibetrag: Frühzeitig planen und clever Steuern sparen

Du bist Unternehmer oder selbständig tätig und hast einen Jahresgewinn von über € 30.000, dann ist der Gewinnfreibetrag dein Ticket um deine Steuerlast zu minimieren.

Steuern sparen ist einer der größten Hebel, damit von deinen Einnahmen mehr Geld in deinem Geldbörsel bleibt. 

Erfahre in diesem Artikel wie du den Gewinnfreibetrag mit Hilfe von §14-Wertpapieren nutzen kannst und dabei clever Steuern sparst. Ich beleuchte grundlegende Fragen, gebe dir Tipps zur Auswahl des geeigneten Wertpapiers.

1. Wer darf den Gewinnfreibetrag in Anspruch nehmen?

In Österreich steht der Gewinnfreibetrag folgenden Personen zur Verfügung:

Natürlichen Personen, die Einkünfte aus betrieblicher Tätigkeit erzielen 

  • Gewerbebetrieb (Tischler, Unternehmensberater, Handel, Beherbergung,…)
  • Land- & Forstwirte
  • Selbständig tätige (Arzt, Rechtsanwalt, Steuerberater, Architekt,…)

 

Personengesellschaften

  • KGs (Kommanditgesellschaft)
  • OGs (offene Gesellschaft)

 

Das bedeutet, dass sowohl Einzelunternehmer als auch Gesellschafter von Personengesellschaften wie Offenen Gesellschaften (OG) oder Kommanditgesellschaften (KG) die Möglichkeit haben, diesen steuerlichen Vorteil zu nutzen. 

 

2. Wie funktioniert der Gewinnfreibetrag?

Der Gewinnfreibetrag besteht aus dem sogenannten “GRUNDfreibetrag” und dem “investitionsbegünstigten Gewinnfreibetrag”. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, wie der Gewinnfreibetrag funktioniert:

GRUNDfreibetrag:

Der Grundfreibetrag ist der erste Schritt zur Steuerentlastung. Für Gewinne bis 30.000 EUR steht der Grundfreibetrag in Höhe von 15% des Gewinnes (maximal 4.500 EUR) zu. Es ist nicht erforderlich, dass eine Investition getätigt wird.

Investitionsbedingter Gewinnfreibetrag

Übersteigt der Gewinn 30.000 EUR kann zusätzlich zum Grundfreibetrag ein investitionsbedingter Gewinnfreibetrag geltend gemacht werden. Dieser liegt zwischen 4,5% bis max. 13% des Gewinns.Voraussetzung dafür ist, dass im gleichen Kalenderjahr bestimmte begünstigte Wirtschaftsgüter investierst. Das können beispielsweise spezielle Wertpapiere, Betriebsgebäude, Maschinen oder bestimmte Nutzfahrzeuge sein.

Das bedeutet konkret, dass du einen Teil deines Gewinns behalten kannst, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen. Ein willkommener Vorteil für deine finanzielle Planung und Unabhängigkeit.

Wir beschäftigen uns in diesem Artikel speziell mit der Investition in Wertpapiere. 

TIPP!

Setze dich mit deinem Steuerberater in Verbindung um deinen voraussichtlichen Gewinnfreibetrag zu berechnen.

3. Schritt für Schritt zum Wertpapier

In diesem Abschnitt gebe ich dir einen Fahrplan für die Umsetzung. Gehe Schritt für Schritt vor um gezielt den Gewinnfreibetrag zu nutzen und Steuern zu sparen.

  1. Prognoserechnung
    Führe eine Prognoserechnung durch, wie hoch dein voraussichtlicher Gewinn im laufenden Kalenderjahr sein wird (ev. mit Buchhaltung oder Steuerberater)
  2. Berechne den möglichen Gewinnfreibetrag
    ev. gemeinsam mit deinem Steuerberater oder Bilanzbuchhalter

  3. Festlegung des veranlagbaren Gewinns
    ev. gemeinsam mit deinem Steuerberater oder Bilanzbuchhalter

  4. Entscheidung klassische Bank oder online-Broker
    entscheide, ob du klassisch über eine Bank (vermutlich höhere Kosten) oder über einen Online-Anbieter investieren möchtest

  5. Angebote einholen
    Hole dir von unterschiedlichen Banken Angebote & Vorschläge ein.
    “Der Gewinn” oder “Der Trend” veröffentlichen jährlich Listen von möglichen Fonds – lass dich von Bewertungen von Magazinen nicht in die Irre führen. Wähle 3-5 Wertpapiere aus, die dich ansprechen und vergleiche selbständig:
    – nach Kriterien: Nachhaltigkeit, Aktien-Anleihen-Aufteilung, Anbieter

  6. Vergleiche die Kosten

  7. Triff eine Entscheidung

  8. Eröffne ein Depot
    entweder über einen Online-Broker oder deine Bank – sofern du noch kein Depot hast

  9. Investiere
    den in Punkt 3 berechneten veranlagbaren Gewinn

  10. Vor Ablauf des Kalenderjahres!
 
Vielleicht fühlst du dich überfordert mit den ganzen Informationen und der Auswahlmöglichkeit. Ich unterstütze dich gerne dabei und führe dich durch diesen Prozess mit meiner unabhängigen Meinung. 

Buche dir direkt einen Termin oder schreibe mir.

 

Setze den ersten Schritt zu deiner Finanziellen Leichtigkeit

Du erfährst in diesem Gespräch konkrete Umsetzungsschritte für deine Situation.

4. Welche Wertpapiere eignen sich?

Um den Gewinnfreibetrag zu nutzen, ist zu berücksichtigen, dass dir nicht komplett freie Wahl gelassen wird. Der Gesetzgeber hat sich hier einige Vorschriften einfallen lassen, damit unter anderem das Risiko etwas minimiert wird.

Grundsätzlich gilt die Regel, dass die Wertpapiere den Voraussetzungen zur Deckung der Pensionsrückstellung entsprechen müssen. Sie werden als §14-Wertpapiere oder §14-Fonds bezeichnet.

Klingt kompliziert? 

Als Privatperson jedes einzelne Wertpapier darauf zu prüfen, ob das Papier für den Gewinnfreibetrag geeignet ist oder nicht, ist fast unmöglich.

Orientierungshilfe geben oftmals die Bezeichnungen der Wertpapiere & Fonds. Diese heißen Manchmal beinhalten die Namen einen Zusatz wie “§14-…”.

Eine weitere Möglichkeit bietet die Plattform Fondsprofessionell.at. Unter der Suchmaske => Details das Häkchen bei “Abfertigungsfonds” setzen und auf “Suche” klicken.  Aktuell wirft das Suchergebnis 280 möglich Fonds aus, was noch immer eine riesige Menge ist. Im nächsten Schritt verfeinerst du deine Suche mit deinen Investment-Kriterien, z.B. Nachhaltigkeit, Höhe des Ausgabeaufschlages etc.

EXTRA-TIPP:

Die Auswahl des geeigneten Wertpapiers stellt manchmal eine Herausforderung dar – hole dir Unterstützung und bleibe dran!

FAZIT

Der Gewinnfreibetrag erweist sich als eine äußerst effektive Methode, Steuern zu sparen. Insbesondere für Unternehmer und Selbständige mit einem Gewinn über € 30.000 stellt dies einen cleveren Weg dar, um mehr Geld in der eigenen Tasche zu behalten.

Bei einem Gewinn unter € 30.000 kommt der Grundfreibetrag zum Zug. Dieser wird automatisch vom Finanzamt im Zuge deiner Steuererklärung berücksichtigt.

Für Gewinne über € 30.000 ist es notwendig, dass du als Unternehmer oder Selbständige Investitionen tätigst. Entweder Investitionen in begünstigte Anlagegüter  wie Maschinen, Investitionen in Gebäude etc. oder auch sogenannte §14-Wertpapiere. Vor allem, wenn du keine Anlagegüter benötigst, ist eine Investition in Wertpapiere von Vorteil.

Es lohnt sich, mit dem eigenen Steuerberater den voraussichtlichen Gewinn des Kalenderjahres zu berechnen und anhand dessen die Höhe des begünstigten Investitionsbetrages zu bestimmen. So reduzierst du deinen Gewinn und folglich auch deine Steuerlast.

Vor allem die Auswahl der Wertpapiere stellt sich oft als Herausforderung dar. Eine unabhängige Beratung, die Schritt für Schritt durch diesen Prozess führt ist empfehlenswert.

Wichtig ist, dass das Investment noch vor Ende des Kalenderjahres durchgeführt wird und mindestens 4 Jahre im Unternehmen verbleibt. 

Durch diese Maßnahmen wird nicht nur die finanzielle Last gemindert, sondern auch langfristig eine solide Grundlage für den Unternehmenserfolg geschaffen.

 

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Photo: Pixabay, Pexels

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