Bankenbeben: Was ist jetzt zu tun?

Schon als Kind hatten meine Eltern mein Erspartes auf mehrere Banken verteilt. 

Sie teilten das Geld auf unterschiedliche Sparbücher bei unterschiedlichen Kreditinstituten auf. 

Sollte eine Bank Pleite gehen oder aus einem anderen Grund das Ersparte nicht mehr zugänglich sein, hatte ich noch zwei weitere Möglichkeiten.

Sparbuch hin oder her – aber dieser Grundgedanke der Aufteilung des Vermögens hat wohl immer Sinn gemacht und aktuell privat und als Unternehmer sollten wir uns dieses Konzept wieder neu denken.

Was bedeuten diese Krisen für uns?

  • Was bedeuten die Banken-Krisen für uns?

  • Wie gehe ich mit meinen Investments um?

  • Wird sich das alles bald wieder beruhigen?

  • Soll ich jetzt überhaupt investieren?

  • Wie beeinflusst die unsichere Lage meine Investment-Strategie?

So oder so ähnlich lauten die Fragen, die momentan viele beschäftigen. Zurecht, denn die Nachrichten über Banken-Pleiten & Zinserhöhungen reißen nicht ab.

Vermutlich wird 2023 ein weiteres Jahr der wirtschaftlichen Spannungen und Herausforderungen. Private und Unternehmer sind dazu angehalten verstärkt zu rechnen. Das lockere Geld der letzten Jahre gehört in nächster Zeit der Vergangenheit an.

Ruhe bewahren

Gerade, dass Banken Pleite gehen, beunruhigt. 

Die Weltfinanzkrise von 2007-2008 sitzt uns noch im Nacken. Dementsprechend fürchten viele, dass die Pleite der Silikon Valley Bank (SVB) und die Probleme bei Credit Suisse nur die Spitze des Eisbergs sind und noch weitere Bankenpleiten folgen.

Es ist alles andere als einfach hier ruhige Nerven zu bewahren und dem “System” quasi zu vertrauen.

Die Wahrheit ist: 

Niemand weiß, wie es weitergeht

Wir würden alle gerne in die Glaskugel sehen und wissen, inwieweit wir vor einem Ende oder erst am Beginn einer langen Durststrecke stehen. Aus heutiger Sicht kann niemand vorhersagen, ob noch weitere Banken in Schwierigkeit geraten werden.

Dementsprechend rate ich jedem, sich vor Horrorszenarien in Acht zu nehmen. Denn genau diese verstärken diese Unsicherheit und zielen meist darauf ab, mit der entstandenen Angst entsprechend Umsatz zu generieren und davon zu profitieren.

Gerade wer sich gerne im Internet Wissen aneignet, kann leicht in eine Crash-Propheten-Bubble rutschen. Dann heißt es raus aus der Bubble und gezielt nach konträren Ansätzen suchen.

Ruhe Rechnen Reagieren

Wie schätze ich die Situation ein?

Ich persönlich versuche die Situation weitestgehend emotionsfrei zu betrachten. Das ist unter anderem beruflich eine Notwendigkeit. Gerade jetzt heißt es für mich einen Schritt raus zu gehen und das ganze Geschehen von Außen zu betrachten. 

Dabei stelle ich mir folgende Fragen:

  • Welche Variable hat sich im Markt verändert?

  • Welche Auswirkungen hatte diese Veränderung in der Vergangenheit?

  • Ist die Vergangenheit auf heute anwendbar oder haben sich die Rahmenbedingungen verändert?

und die Vierte und wahrscheinlich wichtigste Frage:

  • Beeinflusst die Situation meine getätigten Investments & meine Investmentstrategie?


Außerdem beobachte ich unterschiedlichste Meinungen und Aussagen von Wirtschaftsökonomen und bilde mir darauf aufbauend mein eigenes Bild.

Das rate ich jedem: lesen, recherchieren & eigene Meinung bilden.

Was bedeutet das konkret?

Meiner Einschätzung nach bleibt die weltweite wirtschaftliche Situation 2023 angespannt. Ich gehe davon aus, dass es weitere Banken an die Oberfläche spülen wird, die zu sorglos mit Geldern umgehen und das eigene Portfolio zu wenig differenziert haben.

Momentan sieht es danach aus, dass die Leitzinsen der EZB anhaltend angehoben werden

Und das, obwohl die FED ankündigte, ihre Zinserhöhungen demnächst zu stoppen.


Diese Anhebung wird länger als von vielen Ökonomen angenommen dauern – mit dem Ziel die Inflation zu senken. Ein zu frühes Senken der Zinsen hätte womöglich konträre Auswirkungen und die Inflation würde wieder in die steigende Richtung ausschlagen. 

Buy Hold or Sell?

Lohnt es sich, jetzt zu investieren?

Grundsätzlich gilt die Devise:

Der beste Einstiegszeitpunkt zu investieren ist JETZT.

Gerade bei einem Anlagehorizont von mindestens 8 – 10 Jahren ist der Einstiegszeitpunkt laut wissentschaftlichen Studien wenig relevant. 

Viel wichtiger ist zu starten – und das am besten JETZT.

Mit jedem Tag, den du zögerst verlierst du wertvolle Rendite & Zeit. 

Siehe zu diesem Thema Gerd Kommer, den ich hinsichtlich ETF-Investments sehr schätze.

Soll ich meine Investment-Strategie ändern?

Meine Kunden kennen mich und meine bevorzugte langfristige Anlagestrategie. 

Langfristig ist bei diesen Auf und Abs an der Börse wohl das wichtigste Signalwort. 

Wer sich für eine langfristige Anlagestrategie entschieden hat, kann jetzt Ruhe bewahren und weiter investiert bleiben.

Langfristig bedeutet in diesem Fall zumindest 10 Jahre investiert zu bleiben.

Die gegenteilige Anlagestrategie könnte Spekulation sein. Hier zielt der Anleger darauf ab, den besten Preis zum Kauf oder Verkauf zu erwischen. Die Anlegerin sucht den besten Zeitpunkt. Diese Strategie ist dezidiert keine Empfehlung meinerseits. 

Setzt du auf eine mittel- bis langfristige Geldanlage, dann hast du jetzt vermutlich unmittelbar keinen Handlungsbedarf. Beobachte deine Investments.

Möglicherweise macht es Sinn, dass du dich von hartnäckigen Verlustposten in deinem Portfolio, die du schon über Jahre mitschleppst, trennst und das frei gewordene Geld in gewinnbringende Positionen steckst.

Was gibt es noch zu beachten?

Mach es so wie meine Eltern. Wenn du höhere Ersparnisse, Geld auf deinem Girokonto oder Festgeldkonto bunkerst, dann überlege eine Aufteilung auf mehrere unterschiedliche Banken.

Die Einlagensicherung in Österreich liegt bei € 100.000 pro Person und Bank. Dh. sollte die Bank nicht mehr in der Lage sein, werden Beträge bis zu dieser Höhe innerhalb von 20 Tagen (ab 2024 innerhalb von 7 Tagen) an den Einleger ausbezahlt.

Diese Einlagen sind gesichert:

  • Sparbücher (zB täglich fällige Sparbücher, Prämien-, Kapitalsparbücher)
  • Guthaben auf Konten (Girokonten, Festgeldkonten, Sparcards, Online-Spar­konten, Wertpapierverrechnungskonten – nicht aber Wertpapierdepots)
  • Bausparverträge
 

Achtung!

Diese Positionen werden addiert, wenn es um die Prüfung der Einlagensicherung geht.

FAZIT

  • niemand weiß, wie sich die Situation weiterentwickelt

  • Achtung vor Horroszenarien

  • Ruhe bewahren und kalkulieren

  • Die wirtschaftliche Situation bleibt 2023 angespannt

  • Die Zinsanhebung der EZB wird weiter anhalten

  • Setzt du auf langfristige Geldanlage in zB ETF, ist der beste Einstiegszeitpunkt JETZT

  • Beobachte deine Investments. Unmittelbar besteht vermutlich kein Handlungsbedarf.

  • Diversifiziere dein Geld, Erspartes und Firmenkonten auf mehrere Banken

Setze den ersten Schritt zu deiner Finanziellen Leichtigkeit

Du erfährst in diesem Gespräch konkrete Umsetzungsschritte für deine Situation.

Photo: Anna Tarazevich; Anna Nekrashevich

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